Das Robert Koch-Institut hat aufgrund der erhöhten Infektiosität der SARS-CoV-2-Virusvariante B.1.1.7 die Definition enger Kontaktpersonen von bestätigten COVID-19-Fällen verschärft. Die Einstufung als enge Kontaktperson erfolgt demnach, wenn mindestens eine der folgenden Situationen vorliegt:
- Enger Kontakt mit der infizierten Person: weniger als 1,5 m Abstand (Nahfeld) und Kontakt für länger als zehn Minuten ohne adäquaten Schutz (Mund-Nasen-Schutz oder FFP-2-Maske).
Beispiele: Personen aus demselben Haushalt, gemeinsames Sporttreiben
- Persönliches Gespräch mit der infizierten Person (Abstand weniger als 1,5 m), unabhängig von der Gesprächsdauer, ohne adäquaten Schutz (Mund-Nasen-Schutz oder FFP-2-Maske).
- Gleichzeitiger Aufenthalt von Kontaktperson und infizierter Person im selben Raum mit wahrscheinlich hoher Konzentration infektiöser Aerosole – zum Beispiel enger Raum und/oder Mangel an Frischluftzufuhr – unabhängig vom Abstand, Kontakt für weniger als zehn Minuten –, auch wenn durchgehend und korrekt Mund-Nasen-Schutz oder FFP-2-Maske getragen wurde.
Beispiele:
- Personen, die auf einer Flugreise gegenüber einem bestätigten COVID-19-Fall exponiert waren, z. B. Passagiere, die in derselben Reihe wie der bestätigte COVID-19-Fall oder in den zwei Reihen vor oder hinter diesem gesessen haben, unabhängig von der Flugzeit
- bei gemeinsamen Schulessen
Achtung: Für geschultes medizinisches Personal, das beim beruflichen Kontakt mit Patienten FFP-2-Maske trägt, gilt zu Punkt 3 eine abweichende Regelung:
- Geschultes medizinisches Personal wird bei korrekter Einhaltung der Empfehlungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zum Einsatz von Schutzmasken im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 nach Versorgung eines COVID-19-Falles nicht als enger Kontakt eingestuft und muss damit nicht in Quarantäne – das gilt jedoch immer unter der Voraussetzung, dass die Person keine SARS-CoV-2-typischen Symptome entwickelt.
Empfehlungen der BAuA zum Einsatz von Schutzmasken in der Arbeitswelt im Zusammenhang mit SARS-CoV-2
Kontaktpersonenmanagement in der medizinischen Versorgung