„In der vergangenen Woche haben rund 3.700 nordrheinische Praxen im Schnitt knapp 40 Corona-Schutzimpfungen pro Woche verabreicht. In den Hoch-Zeiten des Impfgeschehens, also im Mai und Juni, nach Einstieg der Niedergelassenen in das Impfgeschehen, hatten sich über 5.000 Praxen beteiligt und im Schnitt fast 90 Impfungen pro Woche geschafft. Uns ist wirklich sehr bewusst, was Sie gerade auch wegen des saisonalen Infektionsgeschehens leisten müssen – aber um die nun immer wichtiger werdenden Booster-Impfungen bewältigen zu können, müssten wir annähernd an die letztgenannten Zahlen aus dem Frühjahr und Sommer wieder anknüpfen. Ansonsten wird das Impfen auf wenigen Praxen lasten, die sich schon lange beteiligen – und gemeinsam schaffen wir mehr“, kommentiert der Vorstandsvorsitzende der KV Nordrhein, Dr. med. Frank Bergmann, die aktuelle Lage. Und weiter: „Wir haben uns KV-seitig gerade auch Richtung Politik sehr stark dafür gemacht, dass die Impfvergütung den Gegebenheiten Rechnung tragen und Dokumentation sowie Bestellwege so pragmatisch wie möglich gestaltet sein müssen. Hier konnten wir bereits Erfolge erzielen und wir werden auch nicht lockerlassen, das einzufordern, was Sie in den Praxen für einen reibungslosen Ablauf benötigen. Ebenso stehen wir mit dem NRW-Gesundheitsministerium und mit den Kommunen bzw. den KoCIs im intensiven Austausch über eine effektive Unterstützung der örtlichen Praxen durch regionale Angebote. Gerade in den letzten Wochen des Jahres wollen wir bei Belastungsspitzen vor Ort diese Impf-Unterstützung mitorganisieren, um lokale Praxen zu entlasten – z. B. durch mobile Brennpunktimpfungen.
Gleichzeitig müssen wir auch mit Blick auf die stark steigenden Inzidenzen mehr Tempo ins Impfgeschehen bekommen und wir brauchen dringend auch eine breitere Beteiligung der Praxen. An dieser Stelle bitten wir Sie um Ihre Unterstützung und Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen!“
Der stellvertretende KVNO-Vorstandsvorsitzende Dr. med. Carsten König rät dazu, Impfstoffe in der eigenen Praxis zu bevorraten: „Ich mache in meiner Hausarztpraxis die Erfahrung, dass es gerade in der momentanen Situation Sinn macht, lieber mehr Impfstoff zu bestellen als zu wenig. Unsere Impfsprechstunden sind regelmäßig ausgebucht und es ist unbedingt von Vorteil, auch spontan auf eine noch höhere Anfrage von Seiten der Patientinnen und Patienten reagieren zu können. Viele haben wegen der Berichterstattung rund um die Pandemie das Bedürfnis, sich ihre Booster-Impfung so zeitnah wie möglich abzuholen. Auch ein Kurzschließen mit Nachbarpraxen kann ich nur empfehlen, um sich je nach Patientenaufkommen die Impfsprechstunden aufzuteilen oder auch, gerade mit Blick auf die Adventszeit, Freitagnachmittage oder Samstage für Impfaktionen zu nutzen.“