Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hat einen Corona-Bonus für Medizinische Fachangestellte und Mitarbeiter in den Praxen gefordert. Das Praxispersonal müsse genauso wertgeschätzt werden, wie die Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altenheimen, heißt es in einer Resolution der Delegierten.
Die Vertreterversammlung appellierte an die neue Bundesregierung, neben den Pflegeberufen nun endlich auch die besonderen Leistungen, Belastungen und Bewährungen des Praxispersonals in der Pandemie mit der gesetzlichen steuerfinanzierten Corona-Bonus-Zahlung zu würdigen. Ohne motiviertes Praxispersonal breche die ambulante Versorgung zusammen. Die Impfkampagne gegen COVID-19 bringe das Praxispersonal „an die äußersten Grenzen ihrer Belastbarkeit“.
Fehlende Wertschätzung
Scharf kritisiert wurde, dass im Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien wiederum „das an allervorderster Front der Pandemie stehende Personal in den ambulanten Praxen“ bei den Zielgruppen für einen gesetzlich steuerfinanzierten Corona-Bonus nicht erwähnt sei. Damit werde das von der kommenden Bundesregierung zu Recht benannte Ziel „Respekt und Anerkennung“ für das Praxispersonal erneut mit Füßen getreten. Durch fehlende politische Wertschätzung schwinde die uneingeschränkte Bereitschaft des Praxispersonals, die umfangreichen Impf- und Testkampagnen mitzutragen, heißt es in der Resolution. Es werde eine weitere Abwanderung des knappen Personals aus den Arztpraxen und eine weitere Beschädigung der ambulanten Versorgung befürchtet.