Pünktlich um 14 Uhr öffneten sich am Montag die Türen der Impfzentren NRW. Kassenärztliche Vereinigung und Kommunen reagierten wegen des Wintereinbruchs schnell und boten an: Angemeldete Personen, die witterungsbedingt ihren Termin nicht einhalten konnten, sollten einfach am nächsten Tag zur gleichen Uhrzeit kommen. Dafür wurden unbürokratisch Kapazitäten bereitgehalten. Trotz des widrigen Wetters nahmen 95 Prozent ihren Impftermin wahr. Bis zum Ende des ersten Impftages wurden in den nordrheinischen Impfzentren insgesamt 6.182 Menschen geimpft.
Die Freude bei den Über-80-Jährigen war groß, dass sie nun endlich ihre Erstimpfung erhalten. Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KV Nordrhein sagte in Köln: „Der heutige Tag ist ein Meilenstein, auch wenn wir mit geringerer Auslastung starten, als wir eigentlich könnten. Wir werden aber schon bald mehr Menschen impfen.“ Alle Beteiligten sowohl bei der KV Nordrhein als auch bei den Kommunen hätten am Limit gearbeitet – dafür dankte der KVNO-Chef herzlich. Bergmann bedauerte zugleich, dass es beim Start der Terminvergabe am 25. Januar wegen des großen Ansturms auf die Anmeldesysteme zu längeren Wartezeiten an der Hotline und zu technischen Überlastungen gekommen ist. „Wir hatten vorher mehrfach deutlich darauf hingewiesen, dass wir das Einladungsprozedere gerne einfacher und in kleineren Kohorten gestaltet hätten, anstatt alle 850.000 Über-80-Jährige zur gleichen Zeit anrufen zu lassen. Damit konnten wir bedauerlicherweise bei der Politik nicht durchdringen.“
Schon fast 800.000 Termine vergeben
Im Impfzentrum Düsseldorf in der Merkur-Spiel-Arena nahm KVNO-Vize Dr. med. Carsten König am Eröffnungstermin teil. „Ich freue mich sehr über das Signal des heutigen Tages – endlich können wir mit der Impfung der sehr großen Gruppe der Über-80-Jährigen starten, deren Termine bis in den Mai hineinreichen. Die Terminvereinbarungen waren ein nicht immer geräuschlos abgelaufener Kraftakt, aber ein erfolgreicher: Bis heute haben wir rund 780.000 Termine für Erst- und Zweitimpfungen vergeben.“
Die Zentren in Nordrhein starten aufgrund der begrenzten Impfstoffmengen zunächst mit rund 6.400 Impfungen pro Tag und nur mit einem Teil der Kapazität. Die sogenannten „Impfstraßen“ können nach und nach in Betrieb genommen und bei Bedarf größere Mengen an Personal eingeteilt werden. Die Größe der Impfzentren und ihre Kapazität sind an die regionalen Anforderungen angepasst. Zu Beginn werden die meisten Impfzentren von 14 bis 20 Uhr geöffnet sein, manche wie in Düsseldorf auch an den Vormittagen.
Impfen in den Heimen bald abgeschlossen
Die nach Weihnachten gestarteten Impfungen in den Senioren- und Pflegeheimen werden bis Ende dieses Monats erfolgreich abgeschlossen sein. Bis Ende vergangener Woche waren im Rheinland etwa 290.000 Impfdosen an rund 1.350 Heime geliefert worden, davon 165.000 für Erstimpfungen und ca. 125.000 für Zweitimpfungen.