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Die Kassenärztliche Bundesvereinigung geht davon aus, dass infolge des reduzierten Praxisbetriebes alle Vertragsärzte und -psychotherapeuten den im COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz aufgespannten GKV-Schutzschirm brauchen werden. Damit sollen Umsatzeinbußen im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung ausgeglichen werden. Die Rückkehr in die Normalversorgung werde dauern. Folglich könnten die wirtschaftlichen Verwerfungen noch zwei oder drei Quartale anhalten, sagte der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. med. Andreas Gassen.

Der Vorstand der KV Nordrhein hatte bereits bei der Vertreterversammlung Ende März und gegenüber der Presse in den vergangenen Wochen mehrfach auf die Umsatzverluste eines Großteils der Praxen hingewiesen, die kompensiert werden müssten – sonst werde es Verwerfungen innerhalb der ambulanten Versorgung geben, die in der aktuellen Krisenzeit mal wieder unter Beweis stelle, wie wichtig sie für das Gesundheitssystem ist.

Vize-KBV-Chef Dr. Stephan Hofmeister erneuerte die Forderung, die umstrittene Kurzarbeitergeldregelung für Vertragsarztpraxen zurückzunehmen. Es gebe ganz viele Sachverhalte, die dazu führen könnten, dass Praxen trotz des „Schutzschirmes“ in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnten, so Hofmeister. Das vom Bundestag beschlossene vertragsärztliche Hilfspaket umfasst nur Ausgleichszahlungen für ausbleibende Umsätze aus der Tätigkeit innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung, nicht aber ausbleibende Einnahmen aus privatärztlichen oder arbeitsmedizinischen Leistungen.

Rückkehr zur Regelversorgung einleiten

Der KBV-Vorstand mahnte außerdem die Notwendigkeit an, den Normalbetrieb in den Praxen zeitnah wieder hochzufahren. Aktuell gebe es in Deutschland rund 40.000 behandlungsbedürftige Patienten mit COVID-19, aber eben auch sieben Millionen mit Diabetes oder 2,5 Millionen mit einer Herzinsuffizienz. Es wäre fatal, wenn nicht SARS-CoV-2- bedingte Krankheiten aus Angst vor dem Coronavirus verschleppt und wichtige Therapien und Vorsorgeuntersuchungen längere Zeit unterbrochen würden, sagte Gassen.

Praxisinfo: Themen unter anderem RKI-Kriterien, Schutzschirm und Qualitätszirkel (PDF, 380 KB)

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