Wie wichtig der gesetzliche Schutzschirm für die Praxen ist, zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung durch die KV Nordrhein. Die Pandemie hat demnach in fast allen Praxen zu Umsatzverlusten geführt. Die Fallzahlen und Leistungsmengen sind fachgruppenübergreifend um gut ein Viertel zurückgegangen. In fast allen Fachgruppen gibt es vereinzelt Praxen mit einem Rückgang von über 50 Prozent. Die größten Fallzahlenrückgänge verzeichnen Augenärzte mit minus 50 Prozent. HNO-Ärzte, Orthopäden, hausärztliche Kinder- und Jugendärzte und Chirurgen berichten im Durchschnitt über ein Drittel weniger Fälle. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Rückgang der Leistungsmengen. Bei den Leistungsarten sind Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen, IGe-Leistungen sowie operative Eingriffe besonders stark zurückgegangen.
Deutlich mehr Ausgaben und Überstunden
Die KVNO fragte auch nach den Belastungen des Praxispersonals infolge der Corona-Pandemie. Drei Viertel der Praxen gaben an, Mehrarbeit geleistet zu haben. Beim ärztlichen Personal waren es im Schnitt 33 zusätzliche Arbeitsstunden, beim nicht-ärztlichen Personal 21 Stunden. Fast alle Praxen hatten außerdem zusätzliche Ausgaben, z. B. für Schutzmaterial. Unterstützungsleistungen beantragten rund 25 Prozent der befragten Praxisinhaber.