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Die Deutsche Gesellschaft für ME/CFS, der Fatigatio e. V. – Bundesverband ME/CFS sowie die Initiativen Long-COVID Deutschland und Long-COVID NRW haben sich anlässlich der Koalitionsverhandlungen in NRW mit einer schriftlichen Stellungnahme an die CDU und die Grünen in Nordrhein-Westfalen gewandt. Die vier Organisationen wollen, dass konkrete Maßnahmen zur Bewältigung von ME/CFS und des Post-COVID-Syndroms in den Koalitionsvertrag aufgenommen werden. In einem Formulierungsvorschlag fordern sie die Förderung von „Kompetenzzentren im klinischen und primärärztlichen Sektor in Nordrhein-Westfalen in Anbindung an ein deutschlandweites Versorgungs- und Forschungsnetzwerk“. Außerdem verlangen sie von der neuen Landesregierung, dass sie sich für eine landesweite umfassende Aufklärung und medizinische Fortbildung zum Post-COVID-Syndrom und zum Krankheitsbild Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) einsetzt.

Mindestens zehn Prozent aller SARS-CoV-2-Infizierten entwickeln anhaltende, wiederkehrende oder neu auftretende Symptome, die länger als drei Monate anhalten, im Sinne von Long COVID bzw. eines Post-COVID-Syndroms, heißt es in der Stellungnahme. Weltweit sei insgesamt mit einer Verdopplung der Zahl an ME/CFS-Betroffenen bzw. zehn Millionen neuen Fällen zu rechnen. In NRW könne derzeit von mehreren hunderttausend Fällen ausgegangen werden.

Erste Erkenntnisse deuteten außerdem darauf hin, dass auch nach Impfdurchbrüchen ein signifikantes Risiko für die Herausbildung von Post-COVID-Beschwerden bestehen könnte. Die Krankheitsursachen von ME/CFS und des Post-COVID-Syndroms würden bisher nicht ausreichend verstanden und seien in der Vergangenheit in Deutschland im internationalen Vergleich wenig erforscht worden. Entsprechend gebe es bisher keine heilenden Therapien. Die Behandlung erfolge ausschließlich symptomorientiert.

Für die rund 55.000 bereits vor der Pandemie an ME/CFS Erkrankten in NRW gebe es keine relevanten klinischen Anlaufstellen. Die Versorgungslage für beide Erkrankungen sei somit prekär.

KVNO Praxisinfo | Themen: Bezug monoklonaler Antikörper, COVID-Forschung soll in NRW-Koalitionsvertrag, Impfung von Ukraine-Geflüchteten

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