Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat sich gestern entschieden, allen Bürgern ab 18 Jahren eine Auffrischimpfung zu empfehlen. Diese soll in der Regel sechs Monate nach der letzten Impfdosis der Grundimmunisierung erfolgen. Der Beschlussentwurf ist bereits in das vorgeschriebene Stellungnahmeverfahren gegangen; Änderungen sind noch möglich. Außerdem empfiehlt die STIKO allen Ungeimpften, sich „dringend“ immunisieren zu lassen.
Eine Verkürzung des Impfabstandes auf fünf Monate ist laut STIKO im Einzelfall oder bei entsprechenden Kapazitäten möglich. Für Auffrischimpfungen soll einer der beiden mRNA-Impfstoffe verwendet werden. Menschen unter 30 Jahren sowie Schwangere sollen nur mit Comirnaty von Biontech/Pfizer geimpft werden.
Gefährdete Menschen vorrangig berücksichtigen
Vorrangig sollen nach Empfehlung der STIKO gefährdete Menschen eine Auffrischimpfung erhalten, insbesondere Personen mit Immundefizienz, Personen über 70 Jahre, Bewohner in Pflegeeinrichtungen sowie Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen.
Die STIKO begründet die Ausweitung ihrer Empfehlung auf alle Erwachsene mit dem starken Infektionsgeschehen. Die Auffrischimpfung diene neben der Aufrechterhaltung des Individualschutzes auch dem Ziel, Infektionswellen abzuschwächen und zusätzliche schwere Erkrankungs- und Todesfälle zu verhindern. Sie lasse zudem einen längerfristigen robusten Impfschutz erwarten.