Für die vor einem Jahr gestartete Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zum digitalen Monitoring von Infektpatienten in der ambulanten Versorgung (vgl. Corona-Praxisinformation vom 9. Oktober 2020) liegen jetzt die Ergebnisse vor. Danach konnten die teilnehmenden Praxen zwar keine zeitliche Entlastung durch die Verwendung digitaler Monitoringsysteme verbuchen, sehen aber Potential in der Betreuung von Infektpatienten.
Ziel der Studie war es, die Eignung bestehender digitaler Monitoringsysteme im Versorgungsalltag und deren Effekt auf die ambulante Behandlung von Infektpatienten zu evaluieren. Dazu wurde die digital unterstützte Behandlung mit der herkömmlichen Versorgung verglichen.
Technische Hürden für Patienten und Praxen
Der Studie zufolge bewerten die Patienten die digitale Betreuung durchweg positiv, wobei viele wegen technischer Hürden nicht teilgenommen haben. Auch die insgesamt 51 beteiligten Praxen standen vor technischen Herausforderungen wie die Handhabung und Integration der Remote Patient Monitoring-Tools in die Praxisabläufe und die Praxissoftware. Obwohl keine zeitliche Einsparung zu erkennen gewesen sei, „wurde die digitale Unterstützung überwiegend positiv bewertet“, so das Zi. Die Ärztinnen und Ärzte sähen gleichwohl Potenzial, die Betreuung wo nötig zu intensivieren. Dies könne unter anderem in einer Grippewelle oder langfristig im Bereich der chronischen Erkrankungen von Bedeutung sein.
Remote Patient Monitoring (RPM)
RPM‐Tools sind nach dem Verständnis des Zi digitale Werkzeuge, die ein effizientes und sichereres Patientenmanagement bei einer Fernbehandlung unterstützen. Sie sollen es dem behandelnden Arzt ermöglichen, die bei Akuterkrankungen gebotene höhere Informationsdichte relevanter Parameter und Informationen in kürzerer Zeit zu erfassen und zu befunden, als es bei einem Praxisbesuch oder Anruf möglich wäre.
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